Am 26.04.2017 hat sich der Stadtjugendring eine neue Alternative für das, von der Stadtverwaltung gewünschte, neue Haus der Jugend angeschaut.
Das alte Haus der Feuerwehr, das bis 2018 noch von der DEKRA benutzt wird, wird nach Angaben der Stadt noch umgebaut, um es den Bedürfnissen des Stadtjugendrings mit seinen vielen Gruppen gerecht zu machen.
Doch nun erstmal zu den Sachen, die nicht mal eben so an dem Objekt veränderbar sind. Dies trifft einerseits die Lage. Die Entfernung zum Stadtzentrum ist doppelt so weit, wie das jetzige Haus der Jugend in der von-Finckh-Straße. Das mag diejenigen freuen, die aus dem Stadtnorden kommen, doch ist dafür der Weg für die Jugendlichen um so länger und ist mal eben mit dem Rad nicht mehr unbedingt erreichbar. Mit dem Bus, fährt man entweder zur Universität und muss dann noch eine ganze Strecke laufen, oder man tuckert erst durch halb Eversten, bis man kurz vor dem Gebäude hält. Da viele Gruppen eine Verselbstständigung der Jugendlichen anstreben wäre es eine zusätzliche, unnötig größere Hürde. Des weiteren ist die Grünfläche zwar ähnlich groß, nur hängt sie komplett an einem Stück. Das ist sehr unpraktisch, weil sich Gruppen, die sich gleichzeitig dort aufhalten, akustisch ständig in die Quere kommen würden. Da der Stadtjugendring recht viele verschiedene Gruppen unter ein Dach bringt, braucht das Haus der Jugend verschiedene Rückzugsmöglichkeiten, auch im Außenbereich, ohne zwangsläufig dauernd gestört zu werden, so, wie es in der von-Finckh-Straße möglich ist. Die Parkmöglichkeiten im Artillerieweg sind sehr begrenzt. 6 oder 7 Parkplätze sind für so viele Menschen einfach zu wenig. Die Feuerwehrausfahrt muss ja auch immer uneingeschränkt freigehalten werden.
Das Gebäude ist insgesamt für den Erhalt der aktuellen Tätigkeiten ausreichend. Da die Stadtverwaltung plant die Stadtjugendpflege mit in dem Gebäude unterzubringen, würde das helle obere Stockwerk für die Benutzung der Gruppen, mit Ausnahme der Küche und des Saals, komplett wegfallen. (Dass der Stadtjugendring quasi nichts mit der Stadtjugendpflege, als auch umgekehrt, zu tun hat, scheint die Stadtverwaltung dabei nicht zu interessieren.) Im Planungsentwurf für den Umbau des Gebäudes ist erkennbar, dass es barrierefrei gemacht werden soll, da es das noch nicht ist.
Was allerdings nicht im Planungsentwurf vorgesehen ist, ist eine Art zentraler Gemeinschaftsraum oder Lounge, wie wir ihn liebevoll in der von-Finckh-Straße nennen. Die Lounge ist ein wichtiger Bestandteil des Hauses der Jugend! Hier kommen alle Menschen durch, die ins Haus der Jugend kommen, hier kommt es zu Kontakt unter den Gruppen, hier ist Platz zum quatschen, lachen und spielen. Einfach ein Ort zum wohlfühlen! Die Lounge ist auch eine Art Durchgangsbereich was gerade wichtig ist! Es kommt eben auch “aus versehen” zu Kontakt, man muss nicht extra sich zum Ziel gesetzt haben in die Lounge/”Bistro” zu gehen, es führt einfach kein Weg dran vorbei. Um Kontakt zwischen Menschen zu schaffen, muss man sie aneinander vorbeilaufen lassen können. Auch für Gruppen, die keinen eigenen Gruppenraum haben ist so ein Ort sehr wichtig. Dieses so genannte “Bistro” soll in der Küche sein.
Also nochmal zurück zur Küche: Erfahrungsgemäß wird die Küche gerne und rege benutzt! Demnach sollte diese auch möglichst erreichbar für die Gruppen sein. Laut den Plänen der Stadtverwaltung soll diese oben in der hintersten Ecke zwischen den Büros der Stadtjugendpflege eingerichtet werden. Die Gruppenräume sind ausnahmslos im unteren Stockwerk. Da regelmäßig Gruppen die Küche für ihre Zwecke nutzen, ist es höchst störend, wenn das zeitgleich der Aufenthaltsraum sein soll … vor allem in Verbindung mit der schlechten Lage innerhalb des Gebäudes und dann noch zwischen den ganzen Büros. Die Stadtverwaltung scheint mehr an die Stadtjugendpflege zu denken, als an diejenigen, für die diese Einrichtung eigentlich gedacht ist. Aus den Umbauplänen wird im Übrigen nicht klar, ob anstelle der Garagentore richtige Fenster eingesetzt werden. Die Garagentore haben zwar kleine Fenster, welche aber für die Beleuchtung des Raumes mit Tageslicht nicht im geringsten ausreichen. Darüber, wie gut diese Isolieren, sollte man besser erst gar nicht nachdenken. Die Stützpfeiler, die gleichmäßig im ganzen Gebäude und auch mitten im Saal verteilt sind, stellen eher einen Störfaktor dar, da der Raum nicht komplett frei genutzt werden kann. Insbesondere Vollversammlungen im Tischkreis und ähnliche Veranstaltungen werden dadurch immer wieder nicht völlig reibungslos ablaufen können.
Letztendlich war in der Nachbesprechung der bei der Begehung anwesenden Mitglieder des Stadtjugendrings die Stimmung ablehnend. Wenn allerdings die Stadtjugendpflege dort nicht mit einziehen würde, kam als Resonanz weder ein klares Ja noch ein klares Nein zustande. Bei der Option könnte man sich nochmal komplett neu über die Raumaufteilung Gedanken machen.
Die oben stehende Stellungnahme zur Begehung vom 26.04.2017 wurde vom Vorstand des Stadtjugendringes wie folgt ergänzt:
Ergänzend zu diesem Artikel ist noch zu erwähnen, dass die Berechnungen der Flächen auf dem vorgeschlagenen neuen Gelände, die in der Präsentation zu finden ist, von eigenen Berechnungen abweicht. Sowohl der von der Verwaltung ermittelte Bedarf für den Fachdienst, als auch der ebenfalls von der Verwaltung gehandelte Bedarf für den Stadtjugendring mit seinen Mitgliedsverbänden würden unterschritten werden. Mit anderen Worten: Weder der vom Stadtjugendring angemeldete Bedarf noch die derzeit dem Stadtjugendring zur Verfügung stehende Fläche (die über die Jahre schon immer weiter reduziert wurde), noch die von der Verwaltung für ein neues Gebäude zugestandene Fläche könnte im Artillerieweg realisiert werden, wenn das Gebäude für eine gemeinsame Nutzung von Jugendpflege und Stadtjugendring vorgesehen ist.
Von weiteren Ausführungen zu Problemen mit Lärmstörungen während der Anwesenheit von Verwaltungsangestellten im Gebäude sehen wir an dieser Stelle ab. Die Umsetzung der aktuellen Pläne erscheint uns völlig unrealistisch.
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